Archiv - Gedichtsammlung
Ein eigener Blickwinkel - Das Wagnis des Lebens ins Ungewisse

Allein im Leben

Bist du wirklich ganz allein im Leben
Oder setzt sich in dir weiter fort,
Was vorher da gewesen.
Wenn du meinst, du seist ganz verloren
– in der stillen Stunde einer Nacht –
So kommt dir ganz von selbst,
Ohne etwas anzustreben, die Empfindung,
Eine Mutter ist es, die dich liebt.

Du kannst dich dem nicht entziehen,
Was wirklich da gewesen.
Das Mütterliche mit dem Väterlichen
Ist Ausgang deines Seins und deines Lebens.
Lasst uns sehen, wie sie unter Müh und Not
Haben deine Geburt hervorgebracht
Und sie haben Sorge gehabt,
Dich durchzubringen und einen Beruf zu finden.

Es gibt keinen Sinn, drauflos zu leben,
Und im Inneren ohne Sinn zu sein.
Sinn ist es, das zu lieben, was mein Leben
Hat hervorgebracht, um so da zu sein.
Dank für das, was mir ist gegeben.
Wir schauen hin zu unseren Vorfahren,
Lieben sie und danken ihnen.

Klaus Wansleben, 2016