Unser Ursprung
Ursprung unserer Weggemeinschaft

Klaus und Hildegard Wansleben sind der Ursprung unserer Weggemeinschaft. Über Jahrzehnte hinweg waren sie mehrmals die Woche in den Gruppen in Köln und Bonn zugegen und bildeten so einfach wie inspirierend die verlässliche Grundlage, die vielen von uns ermöglichte, dauerhaft den Weg der Stille zu gehen. 1985 wollten die Jesuiten in Köln eine Zengruppe in ihrem Kloster einrichten. Nach Gesprächen mit einer Reihe von Menschen, wer denn dazu geeignet sei, baten sie Klaus und Hildegard Wansleben eine Zen- und Meditationsgruppe einzurichten. 1991 erging an die beiden die gleiche Bitte von Vertretern der katholischen Hochschulgemeinde in Bonn. Wie gut diese Wahl war, zeigt sich darin, dass beide Gruppen seit dem Beginn bis heute so lebendig sind. Klaus eröffnete uns den Weg durch unzählige Vorträge und war für sehr viele Menschen auch noch über die wöchentlichen Termine ansprechbar. Die ersten Jahre ergaben sich für uns über Klaus und Hildegard Möglichkeiten der Teilnahme an Sesshins bei Pater Ama Samy und später bei Willigis Jäger. Bald schon boten sie selbst Kurse an. Die meiste Zeit bot Klaus selbst jährlich mehrtägige Kurse im Schweigen an, die für unsere Gruppen über Jahre die entscheidenden Kurse waren.

Klaus Wansleben

Wer bin ich,
der ich hier sitze,
wo komme ich her,
wo gehe ich hin,
welchen Sinn hat die Meditation?

Werdegang und Schulung im Zen

Bis 2014 war Klaus Wansleben spiritueller Leiter der Weggemeinschaft Stille. Geboren wurde er 1925. Seine Eltern sorgten für eine gründliche Ausbildung, Schule, Handwerkslehre und In­gen­ieur­stu­dium.

Seit 1944 benutzt er einen Stock als Hilfe zum Gehen, weil er als Soldat in Rußland eine Beinverletzung erlitten hat. Er heiratete. Aus der Ehe mit seiner Frau Hildegard gehen 3 Söhne hervor. Heute ist er Großvater von 8 Enkelkindern. Als er 50 Jahre alt war, wurde er Zen-Schüler des Zen-Meisters Lassalle. Er übte 12 Jahre bei ihm, bis der Meister mit 92 Jahren starb. Sein Zen-Studium war noch nicht beendet. Er suchte einen neuen Zen-Meister. Der indische Zen-Meister Ama Samy nahm ihn als Schüler. Nach einiger Zeit wechselte er zum Zen-Meister Willigis Jäger. Dort übte er weiter, bis er alle vom Meister vorgelegten Koans gelöst hatte.

Am Frühlingsanfang des Jahres 1998, dem 21. März, ernannte ihn Kyoun Roshi (Willigis Jäger) zum persönlichen Assistent Teacher, mit der Empfehlung, seine Erfahrung in die Gruppenarbeit einfließen zu lassen und der Berechtigung, mit Teilnehmern Zen-Koans zu lösen.

Seine berufliche Zeit endete 1985. Sie begann in einem Ingenieurbüro, wo er Statiker für Baukonstruktionen war, und endete bei einem Landkreis, wo er als Abteilungsleiter für den Straßen- und Brückenbau arbeitete.

Ab 1985 kümmerte er sich verstärkt um eine Meditationsgruppe, die er gemeinsam mit seiner Frau Hildegard gegründet hatte. Durch seinen indischen Meister, zu dessen Schülerkreis auch seine Frau Hildegard gehörte, lernte er Teile des Geburtslandes Buddhas kennen. Zu den schönen Seiten dieses Landes lernte er auch die Schattenseiten kennen, Hunger und Elend. Mit seiner Frau - als Mutter besonders berührt durch die Not der Kinder und deren Mütter - beteiligte er sich an der Gründung eines Hilfswerkes für Indien. So entstand ein eingetragener Verein, dem die Gemeinnützigkeit zuerkannt wurde.

Sinn und Zweck der Meditation

Und nun zu seiner Tätigkeit als Kursleiter für Meditation und Zen-Trainingszeiten: Er gibt das weiter, was er durch sein Zen-Studium gelernt hat. Seine Lebenserfahrung gibt der Tätigkeit eine spezielle Note. Belebt wurde seine Tätigkeit durch die Bücher des Bert Hellinger. Die Themen: "Wie Liebe gelingt", "Anerkennen, was ist", "Die Mitte fühlt sich leicht an" liegen ihm am Herzen. Wie zeigt sich das nun? Der Ablauf der Übungen erfolgt in der Form wie im Zen üblich: Sitzen auf der Erde mit Matte, Kissen, Bänkchen oder Stuhl. Ordnung, Stille, ruhiges Sitzen führen zu einer Wendung der zerstreuten Kräfte nach Innen.

Der Mensch in seiner Gestalt ist der Ausdruck von etwas, was der Verstand nicht erfassen kann, er ist das große, weite Leben. Um dieses zu erfahren, sitzen wir da.

Der Mühe, über Leistung Leben gestalten zu müssen, weicht dem Erlebnis, vom Leben selbst getragen zu sein. Das Leben ist uns vorgegeben, frei von unserer Meinung. Wir erschließen es, indem wir es finden und uns seiner Wirkung anvertrauen und mit ihm gehen von Augenblick zu Augenblick. Es ist größer als wir. Es ist die Anwesenheit des Wesentlichen, des Absoluten.

Solange das Ich auf sich selbst gestellt ist, ist es voller Angst und Lebensnot.

Das Ich, was im Wesentlichen gründet, ist voller Vertrauen und hat zudem die Angst vor dem Tod verloren. Es ist voll entwickelt. Dadurch ergibt sich im Leben ein neuer Standort. Das Leben, so wie es ist, wirkt aus seiner eigenen Kraft, aus seiner Mitte. Der Mensch wird von der Energie des Universums getragen. Er gewinnt Standfestigkeit und ist handlungsfähig.

Wo sind die Auferstandenen
die ihren Tod überwunden haben
das Leben liebkosen
sich anvertrauen dem Wind
kein Engel verrät ihre Spur.

Rose Ausländer

Die Mystiker in den Religionen kennen diesen Weg.